
Im Buch „Sagenumrankte Heimatburgen“ von Jea HAAN wird folgende Sage beschrieben:
Um Schloss SchoenfeIs legte der Volksmund eine fromm-innige Schutzengellegende. Sie erzählt von der wunderbaren Rettung des Schoenfelser Grafenkindes:
In der mit Hochwald bewachsenen Ebene, die von einer senkrecht ins Tal abfallenden Felswand abgeschlossen wurde, spielte an einem milden Frühlingstag das fünfjährige Grafenkind. Es tummelte sich unter Aufsicht der Mutter im Gras, pflückte Blumen und spielte Fangen mit den buntscheckigen Faltern. Trotz der mütterlichen Wachsamkeit kam das Kind einen Augenblick dem Abgrund zu nahe und fiel die steile Felswand hinunter. Nachdem die verzweifelte Mutter auf dem kürzesten Waldweg ins Tal hinabgeeilt war, fand sie dort – o Wunder! – ihr totgeglaubtes Knäblein unversehrt und unschuldig lächelnd beim Blumenpflücken wieder. Zur Erinnerung an dieses Vorkommnis und zum Dank für die wunderbare Rettung ließ die Gräfin an der Stelle, an der sie ihr Kind wohlbehalten wiederfand, eine Kapelle errichten.

Schoenfels wird 846 zum ersten Mal erwähnt und gehörte zweifelsohne zum ausgedehnten Grundbesitz des fränkischen Adeligen Nithard.
Erst im 13. Jahrhundert werden wieder Grundherren von Schoenfels genannt, die wahrscheinlich die ursprüngliche Burganlage errichteten, von der heute nur noch der mächtige Bergfried erhalten ist, nachdem die Franzosen im Jahre 1683 die Burg zerstörten. Seit 1971 ist die Anlage im Besitz des Luxemburger Staates.
Mit seinen Grundmassen von 19 mal 16 Metern und einer Höhe von 21 Metern ist er der höchste Bergfried Luxemburgs. Umwandlungen und Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert haben den Originalzustand stark verändert, wobei einzig der Kreuzrippengewölbte Saal im dritten Stockwerk erhalten blieb. Der Treppengiebel und die historischen Verzierungen sind bemerkenswerte Zeugnisse der Romantik.
